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Ich habe mir das auch selbst nicht angeguckt, als ich es geschickt bekam. Wir haben diesen Fall dann der Polizeiprävention übergeben, weil geklärt werden musste, wie dieses Video in die Hand von Sechstklässlern kommen kann. Auch das Thema Cybermobbing ist immer wieder in den Schlagzeilen. Sie sehen da aber einige Missverständnisse?
Es ist oft so, dass jede Beleidigung und jede unangemessene Nachricht gleich als Mobbing bezeichnet wird. Oft kommen dann Eltern zu uns mit der Aussage: Wenn wir dann aber mit den Kindern darüber sprechen, wie das zustande kam, hat es oftmals eine gegenseitige Wechselwirkung gehabt. Beispielsweise wurde ein Konflikt, der in der Klasse vorher real passiert ist, über das Internet weitergetragen. Durch WhatsApp-Gruppen ist es ganz einfach, da mal eine Aussage zu schreiben, weil man das Gegenüber nicht sieht und auch nicht sieht, wie verletzt das Gegenüber ist.
Das sehen wir auch bei der ganzen Diskussion um Flüchtlinge. Es ist ganz einfach, in Facebook einen Spruch zu schreiben ohne darüber nachzudenken, wie verletzend und rassistisch das eigentlich ist.
Es geht auch immer wieder um Netiquette, also die Anstandsregeln im Netz. Müsste das mehr im Unterricht behandelt oder sogar zu einem Schulfach gemacht werden? Wir haben das Fach "Skills". Dabei geht es auch um soziale Kompetenzen, die geschult werden sollen. Natürlich ist alles, was jetzt im Internet passiert, auch ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Kindersicherung für handys und tablets. Blockieren Sie Apps, verhindern Sie In- App-Käufe, deaktivieren Sie die Nutzung von Webbrowsern und begrenzen Sie. Aug. Standortkontrolle und "Geozaun": Sogenannte Tracking-Apps senden automatisch die GPS-Koordinaten der Kinderhandys an die gekoppelten.
Teilweise ist der Umgang miteinander wesentlich rauer und härter geworden. Das ist ein schwieriges Thema. Wenn man misstrauisch ist, sich Sorgen macht, das Kind sich vielleicht zurückzieht und der Erwachsene ein schlechtes Bauchgefühl hat, sollte man das vielleicht machen - aber gemeinsam mit dem Kind. Natürlich sollte das nicht hinter dem Rücken passieren, denn dadurch wird sich das Vertrauensverhältnis nicht verbessern.
Im Idealfall hat man aber so ein Verhältnis zu seinem Kind, dass über alle Dinge gesprochen werden kann, die relevant sind. Wenn das Kind mitbekommt, dass jemand über WhatsApp angegriffen wird, oder es gibt Gewaltvideos oder Pornografie, sollte man davon ausgehen, dass das Kind darüber redet. Dementsprechend erübrigt sich diese Kontrolle des Smartphones. Ja, wenn das Bauchgefühl signalisiert, dass etwas nicht stimmt und mein Kind sich verändert, dann sollte man gucken, was es mit dem Smartphone und dem PC treibt. Der ist ja auch ein Riesenthema.
Ich bekomme teilweise mit, dass Kinder am Wochenende nachts Onlinespiele spielen und am Montag mega übernächtigt aussehen. Dann frage ich mich natürlich, was die Eltern in dem Zeitraum machen. Warum guckt nicht mal jemand nach und kappt da die Verbindung?
Denn stundenlanges Onlinespielen ist nicht ganz normal, finde ich. Chats sind bei jungen Usern sehr beliebt, aber auch riskant.
Welche Chats geeignet sind und welche Verhaltensregeln es zu beachten gibt, erklärt dieses Portal. Auf der Seite internet-abc. Am liebsten wär mir ja, mein Kind bekäme nie ein Smartphone in die Hand, so wie es auch keinen Fernseher, keinen Zucker und keine Fertigwindeln hätte bekommen sollen!
Hält in diesem vorpubertären Alter mit extremem Bezug zur Peergroup anno aber kaum noch einer durch.
Auch wenn nicht wenige im Klassenraum glasige Augen bekommen bei dem Gedanken an ihre Michel-von-Lönneberga-Kindheit — ach, waren das noch Zeiten. Ich habe noch anderes zu tun, als den ganzen Tag meinem Kind hinterher zu rennen und zu kontrollieren, ob und wie lange es da was auf dem Smartphone anstellt. Also lass ich es halt machen, hab ich auch mehr Zeit für mich und mein Smartphone!
Das Gegenstück zum Laissez-Faire: Also kassieren wir die Dinger eben ein, beim Essen und ab abends um sieben werden alle Smartphones weggesperrt. Anerkennende, ja bewundernde Blicke von allen im Klassenraum. Gefolgt von stiller Selbstbezichtigung und fatalem Wehklagen auf dem Nachhauseweg. Ich hab versagt, ich war nicht konsequent genug! Aber wie denn, du hast ja auch noch anderes zu tun!
War mein Einwurf, den ich total konstruktiv fand. Ich habe es ausprobiert.
Leider meist nur in den Ferien oder den anderen, seltenen, extrem ausgeruhten Situationen: Wenn alle Familienmitglieder entspannt, zugänglich und harmonisch drauf sind und sogar ich es schaffe, so viel Verständnis und Tonlage aufzubringen, dass man in einem gemeinsamen Akt demokratischer Debatte zu einem einstimmigen Konsens kommt. Dies nenne ich Palaver-Pädagogik.
Ihr bekämt mit, wie irre schnell die Zeit am Computer verfliegt, das spürt man ja oft nicht. Und ich müsste nicht mehr dauernd angerannt kommen und meckern: Jetzt ist die eine Stunde pro Tag aber seit drei Stunden rum!
Ich raffe jetzt etwas, Palaver haben es an sich, dass sie lang dauern, mitunter Tage. Er scheint in der Schule momentan den Überblick verloren zu haben. Die dazu passenden Noten verrate ich aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen lieber nicht. Möchte aber zur Beruhigung hinzufügen: Schuld hat nicht das Tablet allein. Mutter die palaverpädagogische Contenance verlierend: Er wirft es aufs Sofa wie einen Fehdehandschuh.
Ich sperre es in den Schrank. Er knallt mit der Zimmertür. Kommt wieder raus und ruft: Ich sauge jeden Artikel zum Thema Smartphonenutzung auf, die pro und die contra; ich surfe auf Ratgeberseiten des Bundesjugendministeriums herum; und ich habe nun, ach, auch Testergebnisse, Erfahrungsberichte und Bewertungen über diese neuen Zeit-Kontroll-Apps rausgegoogelt 5 Sterne von überschäumenden Eltern, 1 Stern von schäumenden Kindern: In der Hoffnung, eine Kontroll-App zu finden, die verlässlich und sinnvoll funktioniert. Denn wir verbrachten, der kompromissbereite Kleine und ich, drei Sonntagnachmittage auf dem Sofa, um eine von den Apps zum Laufen zu bringen.
Sie werden auf das Smartphone der Eltern und der Kinder geladen. Man kann mit ihnen kontrollieren, wo das Kind ist, auf welchen Seiten es surft, welche Apps es lädt und wie lange es welche benutzt. Man kann tägliche Zeitlimits aufstellen und nächtliche Schlafenszeiten.